Dienstversammlung der Jugendwarte im Landkreis Karlsruhe  

Der Kreisjugendfeuerwehrwart Jan Becker konnte am Freitagabend, 11. März 2022 in einer Videokonferenz aus dem Landratsamt zahlreiche Jugendwartinnen und Jugendwarte sowie die Unterkreisführer, die Kommandanten und Abteilungskommandanten aus den 32 Kommunen des Landkreises Karlsruhe begrüßen.

Sein besonderer Gruß galt dem Landrat unseres Landrates, Herrn Dr. Christoph Schnaudigel sowie dem anwesenden Ersten Landesbeamten Knut Bühler. Ebenso konnte er den Leiter des Ordnungsamtes Bernhard Bösherz sowie Kreisbrandmeister Jürgen Bordt im Landratsamt begrüßen. Weitere Willkommensgrüße gingen an die beiden Stellvertreter des Kreisjugendfeuerwehrwartes Manfred Wolf und Simone Speck.

Bei der Totenehrung gedachte die Versammlung ganz besonders dem im Juni im Alter von 69 Jahren verstorbenen Mitglied des Küchenzuges Karl-Hermann Simon von der Feuerwehr Stutensee. Ebenso gedachte man allen ehemaligen Jugendbetreuern, Jugendlichen und Unterstützern der Jugendfeuerwehr, die von uns gegangen sind, sowie allen Feuerwehrangehörigen, die in Ausübung ihres Dienstes ihr Leben verloren haben.

Nach der Bekanntgabe der Tagesordnung übergab Jan Becker das Wort an den Ersten Landesbeamten Knut Bühler und bat um sein Grußwort. Seine Begrüßung ging zuerst an die Anwesenden im Landratsamt sowie an alle Zuseher zuhause, die online zugeschaltet waren. Er bedankte sich zuallererst bei den Jugendwartinnen und Jugendwarten für ihre großartige Arbeit in den einzelnen Feuerwehren. Die Mitgliederzahl sei zwar leicht gesunken, aber ohne den unermüdlichen Einsatz den Dienstbetrieb – auch online – so gut wie es ging während der Pandemie aufrecht zu erhalten, wäre die Zahl stärker gesunken. Auch begrüßte er es, dass viele Seminare und Lehrgänge durchgeführt werden konnten. Auch das dezentrale Kreiszeltlager hob er positiv hervor und lobte auch hier hervorragende Organisation und Durchführung dieses Events. Die eine Krise (Corona) ist noch nicht vorbei, da kommt auch schon die nächste. Gemeint ist der Krieg in der Ukraine. Auch wir spüren bereits erste Auswirkungen und wird uns in Zukunft noch stärker betreffen. Die Unterbindung von Geflüchteten wird auch im Amt für Bevölkerungsschutz für mehr Arbeit sorgen, man sei jedoch gut vorbereitet und die Zusammenarbeit mit den Kommunen sei hervorragend. Auch lobte er die geplanten Hilfsaktionen in Form von Konvois, die dringend benötigtes Material an die polnisch-ukrainische Grenze transportieren.

Im Anschluss an die Grußworte folgten nun die Berichte der Kreisjugendleitung, der Kreisjugendsprecher sowie dem Fachgebiet Finanzen. Jan Becker berichtete, dass zu Beginn des Jahres die Planungen der Veranstaltungen normal anliefen. Alle Veranstaltungen wurden bewertet und geprüft, ob eine Durchführbarkeit gegeben ist. Leider konnten am Ende die meisten Veranstaltungen nicht stattfinden. „Die Corona Situation hätte durchaus Wettbewerbe im Sommer zugelassen“, so Becker, „allerdings ist es nahezu unmöglich eine Leistungsspange mit Jugendlichen durchzuführen, welche über ein Jahr kaum Übungen hatten.“ Zum Ende des Berichtsjahres 2021 konnte die Jugendfeuerwehr Landkreis Karlsruhe eine Mitgliederstärke von insgesamt 1972 Kindern und Jugendlichen verzeichnen. Dies waren 27 Mitglieder weniger als 2020. Die 1972 Mitglieder teilen sich in 1474 männliche und 498 weibliche Kinder und Jugendliche. „Zwar zeigen die Zahlen erneut einen leichten Rückgang in der Breite, allerdings ist dies nun der zweite leichte Rückgang in Folge nach zuvor 6 Jahren des stetigen und teils deutlichen Mitgliederzuwachses.“ führte Becker weiter aus. Vielen Jugendfeuerwehren fehlen vor allem die typischen jährlichen Mitgliedereintritte. Besonders ausgeprägt zeigt sich dieser Effekt bei den Kindergruppen. Im Jahr 2019 waren es noch 209 Eintritte in die Kindergruppen. Diese haben sich im Jahr 2020 mit 98 Eintritten und im Jahr 2021 mit 119 Eintritten etwa halbiert. Von 93 Jugendfeuerwehren im Kreisgebiet gibt es inzwischen in 29 eine Kindergruppe in der 358 Kinder aktiv sind. Dies sind 2 Kindergruppen mehr als im vergangenen Jahr. Im Kreisgebiet haben 18 Jugendfeuerwehren Nachwuchssorgen. Die Arbeit in den Jugendfeuerwehren wurde im Jahr 2021 von 599 Jugendleiterinnen und Jugendleitern geleistet. 144 davon sind in den Kindergruppen aktiv. Für die Erstellung und Bearbeitung der Jahresstatistik bedankte sich Becker ganz herzlich bei Ulrike Dörflinger.

Nun übernahm der Stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart Manfred Wolf das Wort und berichtete über die Tätigkeiten der einzelnen Fachgebiete. Das Fachgebiet Ausbildung konnte im vergangenen Jahr einige Seminare und Lehrgänge durchführen. In zwei Jugendgruppenleiterlehrgängen, die teilweise online stattfanden, konnten insgesamt 46 Jugendleiterinnen und Jugendleiter ausgebildet werden. Die Jugendleiter-Weiterbildung konnte pandemiebedingt nur online stattfinden. Hier nahmen insgesamt 45 Personen teil. In Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring konnten zwei Seminare zum Thema „Prävention von sexualisierter Gewalt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ online stattfinden. Hier nahmen insgesamt 63 Personen teil. Auch Online fand das Seminar „Versteckspiel – Lifestyle, Symbole und Codes von Neonazis und extrem Rechten“ statt. Hier konnten sich 8 Teilnehmer weiterbilden. Im Fachgebiet Ausbildung musste die Weiterbildung der Wertungsrichter abgesagt werden. Das Indiakaturnier konnte ebenfalls nicht stattfinden. Die Abnahmen der Jugendflamme Stufe II und III wurden in Kleingruppen bei den jeweiligen Feuerwehren vor Ort abgenommen. Die Abnahme der Kinderflamme sowie der Jugendleistungsspange musste ebenfalls abgesagt werden. Das Fachgebiet Öffentlichkeitsarbeit erstellte die Präsentation zur Online-Dienstversammlung und beim dezentralen Kreiszeltlager wurden alle zugesandten Bilder von den einzelnen Veranstaltungen auf die Homepage gestellt und die Lagerzeitung erstellt. Im November wurde vom Fachgebiet das Jahresprogramm 2022 erstellt. Der Küchenzug konnte im Jahr 2021 sein Können mangels Veranstaltungen nicht unter Beweis stellen. Im Jahr 2021 wurden 13 Jugendbetreuern und Unterstützern der Jugendarbeit aus Oberderdingen die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Silber verliehen. Beim Fachgebiet Lager und Fahrten sah es zu Beginn des Jahres 2021 nicht so aus, als könnte das Kreiszeltlager überhaupt stattfinden. Darum wurde für das Kreiszeltlager eine Ersatzveranstaltung geplant und als dezentrales Kreiszeltlager durchgeführt. Unter dem Motto „Jeder für sich – Alle zusammen“ trafen sich die Teilnehmer in Kleingruppen an den Feuerwehrhäusern und nahmen von zuhause aus teil. Insgesamt nahmen 738 Teilnehmer und 78 Mitarbeiter am dezentralen Kreiszeltlager teil. Während des Zeitraums wurde die Kommunikation über Videokonferenzen und Social-Media Plattformen abgebildet. Jeder Teilnehmer bekam ein Zeltlager-Shirt, einen Trinkbecher, eine Fackel und ein Armband geschenkt. Es wurde kein Teilnehmerbeitrag erhoben. Das Programm umfasste die Lagereröffnung als Videokonferenz. Zum Abendessen war ein geheimes Burger Rezept des Küchenzuges veröffentlicht worden und die Kinder und Jugendlichen sowie ihre Eltern zeigten ihre Künste beim Burger braten. Nach der Gute-Nacht Geschichte als Videobotschaft endete der erste Tag. Am nächsten Morgen war nach dem Wecken Frühstück angesagt. Danach durfte jeder einzeln oder gemeinsam in Kleingruppen einen Bilderrahmen bauen. Nach dem Mittagessen gab es den Lagerabschluss und die Siegerehrung. Preise gab es unter anderem für die schönsten und kreativsten Mahlzeiten, der Bilderrahmen und auch die Schatzsuche auf dem virtuellen Zeltplatz. Auf dem virtuellen Zeltplatz hielten sich zeitweise mehr als 150 Teilnehmer gleichzeitig auf und konnten mit einem eigenen Avatar miteinander in kleinen Videokonferenzen reden oder gemeinsam Spiele spielen. im Nachgang hat jeder Teilnehmer eine Lagerzeitung als Erinnerung bekommen. Das Fachgebiet Kindergruppen hat im Jahr 2021 Feuerwehren bei der Planung und Aufstellung von Kindergruppen unterstützt und stand mit Rat und Tat beiseite. das Fachgebiet Jugendforum führte im Frühjahr ein Jugendsprechertreffen in Form einer Videokonferenz durch. Manfred Wolf beendete hiermit seine Ausführungen und übergab das Wort wieder an Jan Becker.

Jan Becker stelle nun der Versammlung den Rechnungsabschluss 2021 sowie den Haushaltsplan 2022 vor. Da im Vorfeld der Versammlung eine Abstimmung schriftlich durchgeführt wurde, sind die Gremien entlastet, das Geschäftsjahr 2021 abgeschlossen und der Haushaltsplan 2022 genehmigt. Der Kassenprüfbericht wurde von Laura Eggensperger vorgetragen.

Auch zu dieser Dienstversammlung waren wieder einige Ämter zu wählen. Dies waren im Einzelnen ein(e) Fachgebietsleiter*in Öffentlichkeitsarbeit, ein(e) Fachgebietsleiter*in Jugendforum, ein(e) Fachgebietsleiter*in Lager und Fahrten, ein(e) Vertreter*in der Jugendwarte*innen sowie eine(n) Kassenprüfer*in. Die Wahlen fanden im Vorfeld zu dieser Versammlung in schriftlicher Form statt. Zur Bekanntgabe der Wahlergebnisse bat Jan Becker den Wahlleiter, Herrn Amtsleiter Bernhard Bösherz, ans Mikrofon. Dieser trug nun die Wahlergebnisse vor. Als Fachgebietsleiter Öffentlichkeitsarbeit stellte sich Armin Rimmelspacher aus Walzbachtal erneut zur Wahl. Er wurde mit 74 (von 79) Ja-Stimmen von den Delegierten wiedergewählt. Er hat die Annahme der Wahl bereits schriftlich erklärt. Als Fachgebietsleiterin Jugendforum stellte sich Katharina Wolf aus Untergrombach zur Wahl. Die bisherige Amtsinhaberin Melanie Meffle trat nicht erneut zur Wahl an. Katharina wurde mit 78 (von 79) Ja-Stimmen zur neuen Fachgebietsleiterin gewählt. Sie hat die Annahme der Wahl bereits schriftlich erklärt. Als Fachgebietsleiter Lager und Fahrten stellte sich Steffen Machold aus Staffort zur Wahl. Der bisherige Amtsinhaber Philipp Bordier hatte seinen Rücktritt vom Amt am 31.01.2022 erklärt. Steffen wurde mit 70 (von 79) Ja-Stimmen zum neuen Fachgebietsleiter gewählt. Er hat die Annahme der Wahl bereits schriftlich erklärt. Als Vertreter der Jugendwarte stellte sich Nico Herrmann aus Staffort zur Wahl. Die bisherige Amtsinhaberin Katharina Wolf hatte ihren Rückzug vom Amt, wegen der Bewerbung auf das Amt der Fachgebietsleiterin Jugendforum, bekanntgegeben. Nico wurde mit 76 (von 79) als neuer Vertreter der Jugendwarte gewählt. Er hat die Annahme der Wahl bereits schriftlich erklärt. Das zweite Amt für einen Vertreterin oder einen Vertreter der Jugendwarte, welches bisher Steffen Machold innehatte, konnte nicht gewählt werden, da sich innerhalb der Bewerbungsphase niemand gefunden hat. Als Kassenprüferin stellte sich erneut Laura Eggensperger aus Odenheim zur Wahl, die das Amt schon die vergangenen zwei Jahre begleitet hat. Sie wurde mit 78 (von 79) Stimmen im Amt bestätigt. Sie hat die Annahme der Wahl bereits schriftlich erklärt.

Jan Becker bedankte sich mit einem Präsent bei Herrn Amtsleiter Bösherz für seine erneute Bereitschaft auch in diesem Jahr wieder als Wahlleiter die schriftlichen Abstimmungen unterstützt zu haben.

Als nächstes folgten nun zwei Ehrungen, welche Jan Becker nach langer Zeit wieder Kameradinnen und Kameraden für ihre Verdienste verleihen durfte. Als erstes bat er Ulrike Dörflinger zu sich nach vorne. Ulrike trat 2013 als Quereinsteigerin in die Feuerwehr Hambrücken ein und absolvierte sogleich die notwendigen Ausbildungen zur Feuerwehrfrau. In ihrer Heimatfeuerwehr engagierte sie sich als Schriftführerin und in der Jugendfeuerwehr bei der Kindergruppe. „Ich bin froh, dich als Schriftführerin zu haben. Egal ob es die Protokolle der Sitzungen, der allgemeine Schriftverkehr, Einladungen für die Fachgebiete und Arbeitskreise oder auch organisatorische Dinge sind, auf dich ist immer verlass.“ Dies waren nur einige wenige Worte, die Jan Becker an Ulrike Dörflinger gerichtet hat. Für ihren vorbildlichen Einsatz zum Wohle der Jugendfeuerwehr Landkreis Karlsruhe wurde Ulrike Dörflinger mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Silber ausgezeichnet.

Im Anschluss bat er Nicole Wolf zu sich nach vorne. Sie startetet als Schriftführerin in ihrer Heimatfeuerwehr in Bruchsal. Seit 1991 ist sie Wertungsrichterin im Fachgebiet Wettbewerbe und seit 1993 veraltet sie den Bastelkoffer der Jugendfeuerwehr Landkreis Karlsruhe. Seit dem Jahr 1999 ist sie zusätzlich im Küchenzug aktiv und seit 2018 Vertreterin bei anderen Organisationen bei der Jugendfeuerwehr Landkreis Karlsruhe. „Wenn ich deine Tätigkeiten, welche ich gerade verlesen habe, so Revue passieren lasse, so ist dies einmal mehr nur die Spitze des Eisbergs.“ erklärte Becker weiter. Für dieses vorbildliche Engagement und den unermüdlichen Einsatz wurde Nicole Wolf mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Gold ausgezeichnet.

Aufgrund von Neubestzungen einiger Ämter sind auch Kameradinnen und Kameraden zu verabschieden. Dies sind Philipp Bodier, der 11 Jahre das Amt des Fachgebietsleiters Lager und Fahrten innehatte, sowie Melanie Meffle, die 10 Jahre Vertreterin der Jugendwarte sowie 5 Jahre als Fachgebietsleiterin Jugendforum tätig war. Beiden gilt ein besonderer Dank für ihre geleistete Arbeit. Die Präsente werden nachgereicht.

Als nächstes gab Jan Becker noch einen kleinen Ausblick auf das Kreiszeltlager 2022 in Bruchsal. Die Planungen laufen nach wie vor weiter. Vieles ist schon vollständig vorbestellt. In den nächsten drei Wochen wird es Abstimmungen mit der Feuerwehr Bruchsal, dem Kreisjugendfeuerwehrausschuss, den Fachgebieten sowie dem Kreisfeuerwehrverband und dem Kreisbrandmeister geben. Hierbei wird die aktuelle Situation erörtert und entschieden, ob die Planungen fortgesetzt werden. Ebenso wird professioneller Rat zum Thema Hygiene und Durchführbarkeit eingeholt. Im Falle einer positiven Entscheidung zur Durchführung wird die Anmeldung Anfang April starten. Weiter Informationen folgen, sobald es etwas neues zu berichten gibt.

Zum Schluss bedankte sich Jan Becker beim Landratsamt Karlsruhe, stellvertretend hier bei Herrn Landrat Dr. Schnaudigel und Herrn Ersten Landesbeamten Knut Bühler recht herzlich für die Möglichkeit aus dem Sitzungssaal des Landratsamtes die Versammlung in Form einer Hybrid-Veranstaltung durchführen zu können. Des Weiteren bedankte er sich bei allen, die geholfen haben diese Dienstversammlung heute durchzuführen, die Briefwahlunterlagen vorzubereiten und auszuzählen. Er dankte auch allen Anwesenden für die zahlreiche Teilnahme. Allen Jugendwartinnen und Jugendwarte sowie allen Jugendleiterinnen und Jugendleitern wünschte er viel Kraft und gute Ideen für die Fortsetzung der Jugendarbeit in den Feuerwehren. Allen Jugendsprecherinnen und Jugendsprechern sowie allen Jugendlichen wünsche er, dass möglich viel Unterricht stattfinden kann und der Jugendfeuerwehrdienst sich normalisiert. Mit den Worten „Uns allen wünsche ich vor allem Gesundheit, und die Kraft, die jetzt kommenden Herausforderungen zu meistern“ schloss Jan Becker die diesjährige Dienstversammlung.