Delegiertenversammlung der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg
Am Samstagmorgen machten sich gegen 8:15 Uhr 13 Delegierte der Jugendfeuerwehr Landkreis Karlsruhe – bestehend aus Mitgliedern der Kreisjugendleitung, Fachgebietsleitern, Kreisjugendsprechern, dem Kreisfeuerwehrverband sowie dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Jürgen Bordt – mit zwei MTWs auf den Weg nach Weinheim im Rhein-Neckar-Kreis zur diesjährigen Delegiertenversammlung der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg.
Eröffnet wurde die Versammlung um 10 Uhr mit zwei Musikstücken des Spielmannszugs der Weinheimer Feuerwehrabteilung Sulzbach. Im Anschluss wurde die Beschlussfähigkeit der Versammlung festgestellt. Von insgesamt 341 möglichen Delegierten waren 206 Delegierte – und damit eine ausreichende Anzahl – anwesend.
Zu Beginn stellte sich der neue Geschäftsführer des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg Gerd Zimmermann als Nachfolger von Willi Dongus dem Gremium vor. Er nahm seine Amtsgeschäfte am 1. September in der Geschäftsstelle auf. Der 47-jährige Diplom Betriebswirt (BA) ist verheiratet und hat einen Sohn. Er ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Böblingen und ist dort als Maschinist und Gruppenführer sowie seit 2016 auch als Pressesprecher tätig. Auch im Kreisfeuerwehrverband Böblingen ist er in der Pressearbeit aktiv. Seit 2014 ist er im Landesfeuerwehrverband aktiv, zuletzt als stellvertretender Fachgebietsleiter Öffentlichkeitsarbeit.
Anschließend übernahm Thomas Egelhaaf, Leiter der Landesfeuerwehrschule, die Bühne. In seinem Vortrag „Lernen“ stellte er die Frage: „Lernen wir die richtigen Dinge richtig?“ Er forderte die Zuhörer auf mit einer Hand die Uhr am Handgelenk abzudecken. Er erläuterte, dass wir täglich x-mal auf die Uhr schauen. Aber können wir auch „blind“ die eigene Uhr beschreiben? Oder die genaue Uhrzeit benennen? Dieser Versuch sollte zeigen, dass wir im Alltag viel vermeintlich unwichtiges unbewusst vom wichtigen trennen.
Diese Erkenntnis sei auch für das Thema Aus- und Fortbildung in der Feuerwehr wichtig. Die neue Landesfeuerwehrschule ist konzeptionell für die Zukunft – was das Gelände, die Übungsflächen sowie die Seminarräume anbelangt – gewappnet. Auch die Art des Lernens wird sich in den kommenden Jahren weiter verändern. So soll in der Zukunft eine modulare Ausbildung, die gegenseitige Anerkennung von Lehrgängen im Haupt- und Ehrenamt sowie die Spezialisierung einzelner Bereiche eine bessere Leistungsfähigkeit der Feuerwehren erreicht werden. Für die Jugendfeuerwehr wären eine bessere Verzahnung mit der Einsatzabteilung, das Erlernen wichtiger Grundlangen sowie das Mitbegleiten der Entwicklungen innerhalb einer Wehr eine positive Zukunftsentwicklung damit die Feuerwehren leistungsfähig bleiben.
Nach der rund einstündigen Mittagspause eröffnete Benedikt Schinzel die Gesprächsrunde „Jugendfeuerwehr 2.0“. Als Gesprächspartner betraten Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen, der stellvertretende Bundesjugendleiter Dirk Müller, Landesjugendsprecher Kevin Lange, Klaus Vogel sowie MdB Lothar Binding (SPD) die Bühne. Es wurden alle Beteiligten abwechselnd zum Thema „Jugendarbeit gestern und heute“ befragt. Hierbei stellte sich übereinstimmend heraus „Ja es gibt einige Unterschiede zwischen früher und heute, jedoch in zentralen Themen ist die Jugendarbeit unverändert geblieben“.
Im Anschluss der Gesprächsrunde folgte nun der offizielle Teil der Versammlung. Landesjugendleiter Thomas Häfele sowie seine beiden Stellvertreter trugen gemeinsam den Bericht der Landesjugendleitung für das Geschäftsjahr 2016 vor. Es wurde über den Bildungskongress „Werte“, den BWBW-Cup, den Zukunftsplan Jugend, der Nonverbalen Brandschutzerziehung sowie über weitere Veranstaltungen berichtet.
Es folge ein Bericht des Jugendforums. Dieser wurde von zwei Landesjugendsprechern vorgetragen.
Anschließend folgten der Kassenbericht, der Kassenprüfbericht sowie die Genehmigung der Jahresabrechnung 2016. Einstimmig von den Delegierten wurden der Kassenwart, der Landesjugendfeuerwehrausschuss sowie die Landesjugendleitung entlastet. Ebenfalls einstimmig wurde der Nachtragshaushalt 2017 sowie der Haushaltsplan 2018 durch die Delegierten genehmigt.
Nachfolgend standen Ehrungen und Verabschiedungen auf der Tagesordnung. Zu Beginn wurde Jugendforumsleiter Armin Wallenta mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Silber verliehen. Der stellvertretende Landesjugendleiter Martin Stürzl-Rieger wurde mit der Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr in Silber geehrt.
Verabschiedet wurde Uwe Seehaus, der bereits seit 1986 das Amt als Kassier der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg innehatte. Mit einer berührenden Rede verabschiedete er sich bei allen Anwesenden und bedankte sich für die stets gute Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren. Ebenfalls verabschiedet wurde Matthias Amann, der aus privaten Gründen das Amt des Fachgebietsleiters Feuerwehrtechnik abgibt.
Zum Schluss wurde der Ort der Delegiertenversammlung 2021 einstimmig an die Feuerwehr Schwieberdingen vergeben.
Landesjugendleiter Thomas Häfele bedankte sich bei allen Delegierten für ihr kommen und wünschte allen eine gute Heimfahrt.