Berufsfeuerwehrmann für einen Tag
Am Samstag 22.10 um 08:00 Uhr war Dienstbeginn für den Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr Bruchsal, Abteilung Untergrombach.
Die 18 Jugendlichen, 5 Betreuer und zahlreichen Helfer trafen sich zur Begrüßung in der Fahrzeughalle, in Dienstkleidung versteht sich.
Wie bei einer richtigen Berufsfeuerwehr (die es hier in der Nähe nur in Karlsruhe gibt) wurde der Tagesablauf besprochen und die damit verbundenen Dienste und Positionen auf den Fahrzeugen eingeteilt.
Mit viel Spannung erwarteten die Kids ihren ersten „Einsatz“. Um kurz nach 09:00 war es dann auch so weit. Mit dem Alarmstichwort „Containerbrand“ wurden die Jugendlichen losgeschickt. Die Begeisterung im Fahrzeug während der Anfahrt war deutlich zu spüren. „Du musst die Wasserversorgung sicher stellen…“ „Nimmst du das Strahlrohr mit?“ Viele Fragen gingen in den 2 Minuten durch die Runde. An der Einsatzstelle angekommen konnte der Einsatzleiter schnell feststellen, dass es sich um einen „Fehlalarm“ handelte. Von Feuer keine Spur.
Also ging es mit enttäuschten Gesichtern zurück zum Gerätehaus.
Während die Kids dem Unterricht „Gerätekunde“ lauschten bereitete aber bereits ein fleißiger freiwilliger Helfer den nächsten Einsatz vor.
Das „Notruftelefon“ klingelte, die Meldeempfänger fingen an zu piepsen. Über den Lautsprecher folgte die Durchsage: „ Einsatz Untergrombach Hauptgruppe; Tierrettung in der Ernst-Renz-Straße, Ecke Wittumstraße, es rücken aus das TLF und LF“. Man musste in Deckung gehen, um nicht von den jungen Einsatzkräften vor lauter Übermut über den Haufen gerannt zu werden. Genau so schnell war die Katze im Baum ausfindig gemacht und der Besitzer beruhigt worden. Das kleine Kuscheltier hatte sich in einem der großen Bäume am Reifenspielplatz verirrt. Gekonnt wurde die Leiter in Stellung gebracht und das Tier gerettet. Der Besitzer freute sich sehr.
Wer viel arbeitet bekommt auch Hunger. Nach diesem Motto gab es dann um 13:00 ein super leckeres Mittagessen von unserem Küchenteam.
Frisch gestärkt ging der Unterricht weiter. Löschangriff stand auf dem Programm.
Doch noch während der Übung ging der nächste Notruf ein. Alarmstichwort: Wohnhausbrand Immertenstraße mit 2 vermissten Personen.
Ein Feuerwehrkamerad hatte uns sein komplett entkerntes Gebäude für diesen Einsatz zur Verfügung gestellt. Das Bild an der Einsatzstelle war wirklich realistisch. Dichter Rauch drang aus den Fenstern. Hätten wir nicht gewusst, dass es sich um Disconebel handelt, hätte man meinen können vor einem brennenden Haus zu stehen. Hier durften die Jugendlichen ihr Können unter Beweis stellen. Es wurde ein Löschangriff aufgebaut, 2 Trupps gingen zur Menschenrettung ins Gebäude vor, draußen wurden die geretteten Personen betreut und versorgt. In Rekordzeit konnte der angenommene Brand gelöscht, die Personen gerettet und das Haus rauchfrei gemacht werden. Nach einer kurzen Einsatzbesprechung konnten wir zum Gerätehaus zurückkehren.
Nach einem gestellten Verkehrsunfall, dem Abendessen und der allgemeinen Nachtruhe kam gegen 23:00 Uhr der nächste Einsatz mit richtigem Feuer. Ein Containerbrand im Rötzenweg. Hier durfte nun endlich richtig gelöscht werden. Ohne Probleme konnte der Brand schnell unter Kontrolle gebracht werden.
Gegen 01:00 war dann der vorerst letzte Einsatz in dieser Nacht. Ein Mülleimer hatte angefangen zu brennen an der Auffahrt zur Autobahn und ein weiterer auf dem Parkplatz Richtung Weingarten. Auch diese Einsätze wurden schnell bearbeitet. Anschließend war der Ruf der Feldbetten und Luftmatratzen so groß, dass fast alle schlafen gingen.
Pünktlich zum Wecken um kurz nach 7:00 wurde ein weiterer Einsatz gemeldet. Mit verschlafenen Gesichtern saßen die Kids im Feuerwehrfahrzeug nachdem sie sich entsprechend umgezogen hatten. Die Begeisterung hielt sich stark in Grenzen, als sich herausstellte, das doch kein Fahrzeug brannte, wie zuerst gemeldet wurde. Aber für die Betreuer war ein Fehlalarm zum Wecken doch sehr verlockend. Pünktlich zum Frühstück waren alle wieder im Gerätehaus.
Der krönende Abschluss war ein Baum auf einem Feldweg der mit Hilfe von Handsägen beseitigt werden musste. Nachdem auch diese Aufgabe erfolgreich gelöst wurde, konnte das Feuerwehrhaus gereinigt und die Kids an ihre Eltern übergeben werden.
Auf diesem Wege möchten wir allen Helfern für die Vorbereitung, die investierte Zeit, die Kuchenspenden und die zur Verfügung gestellten Übungsflächen herzlich Danken. Unser Dank geht ebenfalls an die Bewohner von Untergrombach die zahlreich an den Einsatzstellen erschienen sind und damit den Kids ihr Interesse an der Jugendarbeit und der Feuerwehr gezeigt haben. Wir Danken für Ihr Verständnis, dass es Nachts vielleicht auch mal etwas lauter wurde als gewohnt und einige Straßen kurzzeitig nicht voll befahrbar waren. Auch wenn diese 26 Stunden sehr arbeitsintensiv waren, hat es uns allen doch sehr viel Spaß gemacht.
Ihre Feuerwehr Untergrombach